Die Sanierung des Kirchplatzes in Jever 2005 - 2008

Bildergalerie 3. Bauabschnitt April - Juli 2007

3. Bauabschnitt, 1.Teil -  von dem bereits fertiggestellten 1. Bauabschnitt mit dem Anschluss an die St.-Annen-Straße neben der Kirche bis zur Superintendentur.

 

Fast in einem Rutsch konnte der zu beseitigende Boden des zukünftigen Straßenbereiches weggenommen werden. Neben der Kirche noch wenige Gebeine, wurden es in Höhe der Töpferei immer mehr, so dass vereinbart wurde, jeglichen Aushub von den Straßen um die Friedhofsfläche auf einer Fläche der Kirche zwischenzulagern. 

 

Unmittelbar an der St.-Annenstraße dieses Gemäuer, dessen Zweck unklar bleibt. Für eine Grabkammer zu klein , kann es ein Fundament gewesen sein, der Sockel für die Kirchpütt, ein viereckiger Brunnen?  Der Baufirma und Stadt konnte abgerungen werden, dass  die "Betonplatte" (siehe Ratspütt) einen Einstieg bekam: Im Parkstreifen zeigt ein Kanaleinstieg heute die Lage.

 

Mitten im heutigen Straßenbereich mehrere Bruchstücke von Schlacke: Reste einer Bronze - bzw. Kupferschmelze. Ist hier eine Kirchenglocke gegossen worden? Keine Zeit und kein Personal zu weiteren Untersuchungen vor Ort.

 

Ein Ausschnitt aus dem Untergrund  des Fußweges am Fenster des Modehauses: ein großer Findling ragt bis in das Fundament und bleibt daher vor Ort. Die Leitungen müssen sich anpassen, sogar die alte Gasleitung verläuft nur Zentimeter unter dem alten Pflaster. Aufwendig wurde diese jetzt unter den Findling verlegt.

 

Immer mehr Gebeine kommen in der freigeräumten Fläche zum Vorschein.  
Und auch aus jeder abgeschütteten Ladung Abraum ragen mehrere Oberschenkelknochen in den Himmel, rollen Schädel von der Halde....

Hier werden die Knochen nur abgesammelt - gegraben wird nicht...

 

.. nur an dieser Stelle wollten wir es genauer wissen: Eine erste Grabkammer aus klosterformatigen Steinen, aufgefüllt mit Boden. Darin aber noch ganze Bestattete. Kammer und Bodenauffüllung passen eigentlich nicht zusammen, denn damit verliert die Kammer ihre langfristige Funktion. Waren es die letzte Bestattungen  vor der Schließung des Friedhofes?

 

In 80 -100 cm Tiefe am Fußende dieser bereits früher durch ein Elektrokabel durchschnittenen Kammer ein Pflaster aus Kieselsteinen; Zufall oder Teil einer früheren Grabgestaltung?  Es fehlt der Archäologe, der das einschätzen kann und der hierzu vielleicht eine Antwort hätte.

 

Die Arbeitsunterbrechungen durch starken Regen betrugen insgesamt mehrere Wochen - im Vergleich zu den 2 Tagen Unterbrechung aus "ärchäologischen Gründen". Der Regen wusch die Gebeine sauber. Nur wenige Zentimeter unter dem bisherigen Pfaster lagen bereits Knochen, hier ein Oberschenkel.

 

Neugestaltung Jan/Feb 2024
V. Bleck