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Es eröffnete sich eine
quadratische Kammer von ca. 3 x 3 Metern aus dünn überputzten
Backsteinen, die von einem Gewölbebogen überspannt ist. Der
Einstiegsschacht ist mit behauenem Sandsteinträgern
eingerahmt. Unter dem Einstiegsschacht
befand sich ein Bauschuttkegel, der mit seinen
großen Betonbrocken Standsicherheit gewährte. Ein gleicher Schuttkegel
befand sich unter
der
Öffnung des Pumpenrohres an der gegenüberliegenden Wand und auf einem
Mauersims. Wände, Decke und Abfälle auf dem Boden waren mit einer
dicken
Schicht
von ockerfarbenen
Schlamm (ausgeflocktes Eisenoxid)
bedeckt.
Zusammengelaufener Schlamm und die Abfälle
erlaubten keine
weitere Erkenntnisse über die weitere Tiefe der Kammer. Aus allen
Mauerfügen strömte (spritzte) das Grundwasser in die Kammer. Da blieb
nur wenig Zeit für Aufmaß und einige Fotos. Als ich nach 24
Stunden den Wasserstand kontrollierte, war durch das Grundwasser
die ca. 15,5 m³
fassende Kammer wieder gefüllt und die alte Höhe des
Wasserstandes von 80 cm unter dem Boden der Kampütte fast wieder
erreicht.
Erst
nach
längerer Vorbereitung bot sich dann nach Abstimmung mit der
Püttacht, der
Feuerwehr und anderen
Helfern
die Gelegenheit, erneut den
unterirdischen Speicher leerzupumpen, den
Abfall herauszuholen und die
Kammer zu reinigen.
Am
27. Juli 2013
war es soweit. Nachdem
die Feuerwehr mit ihrer Technik den Wasserstand
soweit abgesenkt
hatte, dass die Kammer betreten werden konnte, half eine starke Pumpe
des
Baubetriebshofes der Stadt, das zuströmende Grundwasser niedrig zu
halten. Georg Stark und ich füllten unten Eimer mit dem
Schutt.
Ein Seilzug transportierte diese hoch und mit den Helfern
Rudolf
Cornelßen, Holger Röttger, Lothar Ammen und Jan Carl wurde der
Inhalt der Eimer vor das Gebäude gebracht.
An Schaufelarbeit
war nicht zu denken, der verkeilte Bauschutt aus Dachziegeln,
Backsteinen und
Klinkern, Brettern und Betonresten ließ sich nur durch die bloßen Hände
lösen. Angesicht von vielen Scherben war dieses eine gewagte Arbeit.
Nach ca. drei Stunden waren ca. 2 Kubikmeter Abfall herausgeholt. Da
fortwährend die Pumpe laufen musste, wurde auch eine Mengen des
vorhandenen Schwemmsandes und Schlammes aus der Kammer geholt. Eine
Überraschung war,
als in der Mitte der Kammer ein Ring aus Beton zum Vorschein kam.
Eindeutig eine neuere Baumaßnahme - die Akten gaben (und geben) dazu
bisher nichts her. Dieser Betonring hat eine Weite von ca. 60 cm und er
beginnt in Höhe der unteren Mauerlage der Speicherkammer. Diese
liegt
auf Holzbalken. Darunter strömte das Wasser bereits mit Macht heraus
und transportierte immer mehr Feinsand in die Kammer. Es bestand die
Gefahr von Auskolkungen außerhalb der Kammer und so musste die weitere
Leerung und Erforschung dieses Betonbrunnens über eine Tiefe von einer
Armlänge (70 cm) hinaus abgebrochen werden.Die
letzte Maßnahme in der Speicherkammer war die Säuberung der Wände und
der Decke
mit einem Hochdruckreiniger. Während draußen an diesem
schwülwarmen Tages zwischendurch ein Gewitter tobte, ließ es sich
im angenehm kühlen Brunnen gut aushalten.
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