Von unseren Litfaßsäulen

Über runde Werbeträger aus der jüngeren Vergangenheit in Jever

Verwegen saß er in seinem Sattel und schaute in Richtung Horizont. Echte Freiheit erleben: Das wollte dieser einsame Reiter in der Prärie vermitteln. Seine staubigen Schlaghosen, der markante Hut gaben ihm Charakter. Und erst die Zigarette - leicht bläulicher Rauch stieg empor. Fast glaubte man ihr Aroma zu schmecken: eine echte Marlboro eben.

An so etwas aber dachten wir jungen Schüler, die wir jeden Wochentag aus dem fernen Rahrdum zur Schule am Dannhalm eilten, gar nicht. Wir sahen in ihm den verwegenen „Cowboy“  in den verschiedensten Situationen. Ob er die nicht endende Steppe dahin ritt, am Lagerfeuer den heißen Kaffee zu sich nahm oder verwegen ein Lasso schwang. Es war nicht John Wayne, Gary Cooper oder James Stewart. Der "Malboro Man" erschien uns realer und wurde ein täglicher Begleiter über einige Jahre hinweg.

20) Schützenhofstraße in Höhe 'Blumenkohl' 1987 mit Blick auf das jetzt bebaute Gelände 'An der Gotteskammer' (© W. Krüger).
Hinter der Litfaßsäule ist der damals noch vorhandene Bunker aus dem 2. Weltkrieg zu sehen.
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Zu den Nummern vergl. Fotogalerie unten.

Gleich aus Rahrdum heraus an der Abzweigung nach Cleverns, bei dem damals noch alleinstehenden Haus an der Ecke, stand eine mit den bunten Plakaten beklebte weiße "Tonne" (Nr. 21 der unten gelisteten Bildergalerie). Ein Deckel lag oben auf, ein wenig aus dem Lot geraten schien sie zu sein.  War das der Grund , weshalb sie da weggenommen wurde? Einige Zeit danach war eine neue, höher und schmaler erscheinende "Tonne" an die östliche Seite der Schützenhofstraße aufgestellt. In Höhe der Gastwirtschaft zum Blumenkohl (20) wiesen uns alljährlich eindrucksvolle Plakate auf den Oldenburger Kramermarkt und andere Festivitäten hin.
Eindruckvoll1) war immer die Tabak-Werbung, wie "Marlboro", "Camel", "H.B." oder  "Rothhändle" ihre Rauchwaren unter das Volk bringen wollten. Gleich konnten die Zigarettenpäckchen2) an den Automaten entlang des Weges gezogen oder in den Wirtschaften erstanden werden.

Vom Blumenkohl aus durchlief die Schützenhofstraße mit ihrem Klinkerpflaster die äußerste Vorstadt bis an die Bahnschienen. Viele eindrucksvolle Bäume bildeten eine Allee mindestens bis zum Schützenhofbusch. Dort bei der Einfahrt zum Festplatz begegneten wir der nächsten "Tonne" (19) auf unserem Schulweg. Die Fahrgeräusche auf dem alten und lauten Klinkerpflaster habe ich noch in meinen Ohren. Mit dem modernen Ausbau der Schützenhofstraße (mit beidseitigen Fuß und Fahrradweg) endete diese Herrlichkeit. Es fielen sämtliche alten Bäume dem Straßenbau zum Opfer.

Ziemlich versteckt säumte eine dritte und vorerst letzte Tonne unseren Schulweg nach weiteren zehn Gehminuten in der Einmündung der Cammannstraße, an ihrer rechten Ecke (17). Sie stand allerdings weit an der Grundstücksgrenze und konnte so nicht rundherum beklebt werden.

Dass eine Litfaßsäule noch vorher, an der Danziger Straße zu finden war, habe ich zeitlebens nie wahrgenommen, wie ich auch alle die anderen (außer den Fünfen an meinem Schulweg) kaum je bewusst nur beachtet habe. Zwischen dem A&O-Markt und einer Bäckerei ging die Straße nach dem "Hochhamm", wie dieses Wohnviertel auch heute immer noch benannt wird. Und obwohl keine Straße oder gar ein Weg nur, diesen Namen trägt. Bald hinter dem Lebensmittelgeschäft, befindet sich ein langgestrecktes freies Gelände, zur Straße mit einen Jägerzaun abgegrenzt. Ein Spielplatz, der von der Jugend als Bolzplatz genutzt wurde. Auf diesem stand neben zwei Toren zum Fußballspielen an der Ecke zur Kiebitzstraße die Litfaßsäule.

Ein paar Jahre weiter nahm ich den Schulweg mit meinem Drahtesel in ein paar Minuten und durfte ihn bei Freunden meiner Großeltern in der Nähe der Mozartstraße einstellen. Über diese Straße nahm ich die knapp hundert Meter bis zu meiner "Penne" und kam an dem Durchgang von dieser Straße in die Schulstraße an der "Mofasperre" fast auf Tuchfühlung mit einer der doch recht wuchtigen "Werbe-Tonnen" (4).

Ich weiß nicht mehr, wann mir erstmalig die Bezeichnung „Litfaßsäule“ zu Ohren gekommen war. Der Berliner Druckereibesitzer und Verleger Ernst Litfaß (1816-1874) störte sich an dem wilden Plakatieren an den Berliner Hauswänden und vor allem das "um die Hausecken lesen" bei breiten Plakaten. Nach jahrelangen Verhandlungen mit den Behörden erhielt er am 5. Dezember 1854 eine erste Genehmigung zum Aufstellen von hundert seiner damals noch aus Eisenblech gerfertigten „Annoncier-Säulen“ im Stadtgebiet von Berlin. Zehn Jahre danach folgten weitere fünfzig dieser Werbeträger aus Eisenblech. Nach einer Aussage des Fachverbandes für Aussenwerbung beläuft sich gegenwärtig (2019) ihre Anzahl in unserer Hauptstadt auf 2.548 Stück.

Bei einem Umfang von etwa vier Metern, konnte der Text leicht ohne ein Verrenken des Kopfes gelesen werden. Die Mindestgröße eines Plakates betrug später Din A1 = 59 x 84 Zentimeter. Bei einer Höhe von bis zu vier Metern waren auch größer dimensionierte Plakate (wie später die von Marlboro), bis zu 8x DIN A1, möglich. Schon bald gab es diese "Litfaßsäulen" (das Kind musste ja einen Namen haben) in größeren und kleineren Städten. Auch in den Dörfern oder nur an einer außerorts befindlichen Bahnstation, einer Wirtschaft oder nur einer einsam dastehenden Bushaltestelle wurden sie platziert. Gar nicht wenige waren sogar mit einer Ziegel-, Kupfer- oder Schieferbedachung ausgestattet, auch mit einen spitzen Turm bedeckt oder mit filigran verziertem Eisenblech am Rand umlaufend verziert. Das alles aber gab es in Jever nicht.

2) Elisabethufer, Ausbau in Höhe der Einmündung St.-Annenstraße 1941
(© Sammlung Andersen).
Auf der Abbildung sollen fränzösische Kriegsgefangene im Arbeitseinsatz sein.
Zu Zeiten des Großherzogtums Oldenburg bis 1918 und auch später treten sie hier noch nicht in Erscheinung. Zumindestens konnte ich auf den hunderten von Ansichtskarten meiner eigenen Sammlung keine einzige bisher entdecken. Eine vermutlich älteste Ansicht einer jeverschen Litfaßsäule finden wir in dem zweiten Bildband von Andersen und Hashagen „Jever - Zentrum einer Herrschaft, 2009 erschienen. Auf der oberen Abbildung S. 119 zeigt eine Aufnahme die Rodungsarbeiten im Einmündungsbereich der St.-Annenstraße. In den Kriegsjahren 1940 bis 1942 wurde der Verlauf der "Reichsstraße" 210 aus der Innenstadt an den äußeren Graftenring verlegt, das heutige Elisabethufer. Beim Bau dieser Straße kamen auch Kriegsgefangene zum Einsatz3).

Die Litfaßsäule (2) ist gut im Vordergrund auszumachen. Sie wirbt mit der Zigarettenmarke "Eckstein No 5", welche erst kürzlich vom Markt genommen wurde. Im Gegensatz zu den späteren Säulen ist das Dach leicht in seiner Mitte zu einer Spitze erhöht und von auffallend hellerer Farbe. Waren diese ersten Werbeträger alle so beschaffen? Zumindest auch so die Säule in dem ersten Bildband von Hashagen und Andersen" Jever - Die Friesische Residenzstadt", 2007 erschienen, auf S. 43 unten, in der Teilansicht vom Verlauf der Mühlenstraße aus der Vogelperspektive. Am linken Bildrand mit einem hellen Dach scheint sie ebenfalls dieser früheren Generation anzugehören.

Auch in dem von Horst Radowski herausgegebenen Bildband mit Luftaufnahmen aus dem Jahre 1957 finden wir in den Aufnahmen einige dieser frühen Litfaßsäulen dokumentiert. So auf der S. 41 in der Wangerländischen Straße (7) auf dem westlich verlaufenden Grünstreifen kurz vor der Einmündung der Schillerstraße. Auf S. 44 lässt sich eine Säule an der Südseite der Kleinen Bahnhofstraße kurz vor der Schlosserstraße entdecken. Und hierzu können wir sogar einen älteren Standort dieser Litfaßsäule dokumentieren. Ein Anwohner hat von seinem Balkon Anfang der fünfziger Jahre die Kanalisationsarbeiten in der Kleinen Bahnhofstraße fotografiert (16). Die hier fast in der Schlosserstraße stehende Säule wird nicht sein gesuchtes Motiv gewesen sein. Auf dem späteren Luftbild von 1957 sind die Spuren der Erdarbeiten noch im Kreuzungsbereich auszumachen.

An den bisher aufgeführten Standorten sind Litfaßsäulen der "zweiten Generation" mit flachen und dunklen Deckeln nicht wieder aufgestellt worden. Zwei Ausnahmen habe ich festgestellt: Auf einem Luftbild von 1957 von der Anton-Günther-Straße, Ecke zum P.-W.-Janßen-Weg (12) noch mit hellen Deckel ausgemacht, haben wir von demselben Standort ein Foto von 1974 (Plakat Ostfrieslandschau), jetzt mit dem dunklen Deckel. Nach ihrer Wegnahme wurden zwei Werbeflächen hier aufgestellt, welche zumindestens vom Autoverkehr besser wahrzunehmen sind. Auch eine Litfaßsäule an der Mühlenstraße , 1957 noch gut mit ihrem hellen Dach auszumachen, erscheint auf der Aufnahme (10) von 1989 mit einem dunklen Deckel. Ob es sich dabei um die gleichen Säulen, nur mit verschiedenen Abdeckungen – oder um zwei aufeinanderfolgende Exemplare handelte, konnte bisher nicht ermittelt werden.

12) Anton-Günther-Straße 1974
(© G. Volkmar).
Es fällt auf, sämtliche Säulen stehen außerhalb von Jevers Altstadt. Sämtliche? Nein. Eine Litfaßsäule gab es auch in der Altstadt. Mit dem Verschwinden alter Gebäude zwischen der St.-Annen- , Stein- und Großen-Wasserpfortstraße Ende der sechziger Jahre entstand ein ungewöhnlich freies Gelände – mit interessanten Sichtachsen allemal. Mit seiner Asphaltierung wurde ein großer Parkplatz geschaffen. Bei einer Dokumentation des kleinsten Hauses in unserer Straße, kurz vor dessen Abbruch 1987, ist mir die Litfaßsäule (1) mit auf das Bild gekommen.

Die Litfaßsäulen gehörten der Deutschen Städte-Reklame GmbH. Im Jahre 1922 gegründet, besaßen sie ein Büro in Oldenburg. In den 40er Jahren gingen von da die ersten Säulen nach Jever. Gegen eine Pachtzahlung an die Stadt und einer vorherigen Genehmigung zur Aufstellung von der Behörde konnten sie an öffentlichen Plätzen oder Straßen aufgestellt werden. Sie durften den fließenden Verkehr nicht behindern und Gehwege nicht blockieren.

14) Anton-Günther-/Sophienstraße 1993 (© W. Krüger).

So habe ich anno 1993 am Ende der Sophienstraße kurz vor dem „kleinen“ Bahnübergang ein altes Haus vor seinem Abbruch im Bild festgehalten. Eher zufällig kam auch diese Litfaßsäule (14) an der Ecke zur Anton-Günther-Straße mit auf das Bild. Sie steht ohne eine Plakatierung da und zeigt damit das Ende dieser Werbeträger in der Stadt Jever. Der jeversche Stadtrat empfand die immer häufiger ohne Plakate anzutreffenden Säulen, aber auch solche, wo gelöste Plakate im Wind flatterten als eine „Verunstaltung des Stadtbildes.“ Es wurde daher beschlossen, der Städtewerbung die weitere Aufstellung der vorhandenen Säulen nicht mehr zu gestatten. Deren Agentur, inzwischen auch in Wilhelmshaven vertreten, veranlasste ihren Abtransport. Die Aufnahme der bereits auseinander genommenen Säule (15) in der alten Ladestraße (jetzt Florianstraße) war dagegen Absicht. Hatte man das Abräumen der fünf einzelnen Segmente aus Beton vergessen? Noch einige Jahre lang umwuchert von allerlei Pflanzen blieben ihre Übereste hier liegen.

Einen weiteren Standort entdeckte ich in dem verdienstvollen Werk von Friedrich Orth, „Die Straßen der Stadt Jever“, 1985 bei Mettcker erschienen. Jevers westlichste Litfaßsäule (5) war an der Ziegelhofstraße, Abb. S. 158, aufgerichtet worden.

Einmal erlebte ich als Schüler sogar ein Plakatieren in "natura." Nach dem Unterricht auf die Mofasperre zueilend kam von links über die Mozartstraße ein orangenfarbener Renault Combi angefahren. Rasch lud der mit Hosenanzug und beschirmten Käppi ausstaffierte Mann bei der Litfaßsäule (4) mehrere zu Rollen gewickelte Bahnen Papier, einen Eimer mit Kleber und an einen langen Stiel etwas, wie eine Kleisterbürste aussehend aus dem Heck seines Fahrzeuges. Wie er es verstand, die langen Papierbahnen rasch aneinander überlappend zu kleben. Alle Achtung! Dabei noch mit sichtlichen Vergnügen, "sein Publikum nicht enttäuschen zu wollen." Denn inzwischen waren mehrere Kinder und Erwachsene in den Vorgärten am Gucken.

6) Auf der Dreesche, Osterüberraschung: Jev. Wochenblatt 9. April 1985,
(Bild oben © U. Hausdorf)
(Zeitung © M. Mertens
)
Dass eine unserer Litfaßsäulen ganz schuldlos einmal zu einem Instrument der Zerstörung werden konnte, wäre mir bis vor kurzen noch, nicht im Traum eingefallen. Mittig auf der Dresche bei dem Parkplatz wurde einst auch eine jener Werbeträger (6) aufgestellt. Gleich daneben setzte schon die weiße Parkplatzmarkierung ein. So stand auch das Automobil eines Anwohners am Ostersonntag 1985 direkt neben der Litfaßsäule. Auf der anderen Seite des hochragenden Werbeträgers befand sich ein Container mit Steinschutt, welcher gerade von einem Lastkraftwagen abgeholt werden sollte. Ob man nun zu hastig oder unüberlegt handelte, der Container stieß gegen die Werbetonne. Dem Stoß konnte die Litfaßsäule augenscheinlich nicht standhalten und fiel zur Seite auf das Automobil. Díe Osterüberraschung für den Autohalter und den Container-Abholer, so mutmaßte das Jeversche Wochenblatt an diesem 9. April 1985, war damit geglückt. Die demolierte Tonne wurde aus dem Verkehr gezogen und eine neue Litfaßsäule wurde aufgestellt. Allzu lange währte ihr Dasein dort aber nicht mehr.

Vor ein paar Jahren etwa merkte ich, dass die Litfaßsäule an der Ecke zur Cammannstraße (17) verschwunden war. Als einige Tage später eine langjährige Bewohnerin aus der Cammannstraße in unserem Ladengeschäft kam, nutzte ich die Gelegenheit: Auf meine Frage, ob sie sich noch erinnern könne, wann die Litfaßsäule dort weggenommen wurde, antwortete sie ganz verdutzt: Da soll einmal eine Litfaßsäule gestanden haben?

Die mir seinerzeit so auffällige Tabakwerbungen wurden in jüngster Zeit gesetzlich stark reduziert. Ob es einen Zusammenhang zwischen der Einschränkung dieser Werbung und dem Verschwinden der Litfaßsäulen in Jever einen Zusammenhang gibt? Glauben wir der Firma Ströer Medien, welche die Deutsche Städte-Reklame GmbH im Jahre 2004 übernahm und ihren Sitz in Köln hat, sollen immerhin noch 51.000 Säulen in  Deutschland stehen. Allein in unserer Hauptstadt Berlin stehen in diesem Jahre 2019 laut Fachverband für Außenwerbung noch 2.548 Litfaßsäulen.

Dabei gibt es im jeverschen Stadtbild weiterhin Werbung. Die Bushaltestellen mit gläsernen Schutzdächern gehören der Werbefirma und finanzieren sich durch die rückwändige Werbeflächen. Manch andere Werbefläche befindet sich an Häusern oder steht am Straßenrand (Anton-Günther-Straße, am Bahnübergang bei der Alten Molkerei). Eine elektronische Ausführung an der Schillerstraße bietet abwechselnde Werbung im Minutentakt. Springt wohl direkter ins Auge des Betrachters und ist von den Autofahrern besser wahrzunehmen – lässt aber den persönlichen Reiz des „Umlaufens“ einer Litfaßsäule vermissen. Und dann gibt es noch die "wilde" Werbung an den Laternenmasten - nicht nur zu Wahlzeiten, sondern solche, die auf Ereignisse wie Zirkus, Schützenfeste und andere Veranstaltungen in der näheren und weiteren Umgebung hinweisen. Solche eben, die früher an den Litfaßsäulen klebten.

8) Mühlenstraße, gegenüber der ehemaligen "Destille" (© LB 1957)

1) eine heute unmögliche Ansicht in der Innenstadt 1984 (© W. Krüger)

Nachfolgend sind alle Standorte der vormalige Werbeträger in einem Plan verzeichnet und dann auch möglichst mit einem Bild bedacht. Die Abbildungen stammen aus verschiedenen Quellen. Bei meinen eigenen Aufnahmen habe ich seinerzeit nie (bis auf die angesprochene beim Bahnhofshotel) bewusst eine der Litfaßsäulen aufgenommen.

Wilke Krüger, Weihnachten 2019.


Fußnoten
1) Aus heutiger Sicht ist das natürlich anders zu bewerten.
2) Noch ohne aufgebrachte Warnhinweise.
3) Holger Frerichs, Zwangsarbeit — Hunger — Tod. Arbeitskommandos, Lager und Grabstätten sowjetischer Kriegsgefangener in Wilhelmshaven und Friesland 1941-45. Band 4 der Wilhelmshavener Beiträge zur Stadt- und Kulturgeschichte, herausgegeben von der Stadt Wilhelmshaven (Stadtarchiv, Kulturbüro). Brune-Mettcker Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Wilhelmshaven 2016

Quellen
Klaus Andersen/Ingo Hashagen: „Jever -Die friesische Residenzstadt", Sutton-Verlag, 2007, Seite 43
Klaus Andersen/Ingo Hashagen: „Jever - Zentrum einer Herrschaft", Sutton-Verlag, 2009, Seite 119
Horst Radowski (Hrg.), Klaus Schreiber: Jever – aus der Luft betrachtet (im Jahre 1957 und gegenwärtig), Brune-Mettcker-Verlag 2008(mit © LB 1957 bezeichnet). In diesem Buch sind zu dem Standorten (8) auf den Seiten 41und 44 Perspektiven von oben. Die Bilder zu (7) und (12) sind Ausschnitte aus dem Bildbestand.
Friedrich Orth, Die Straßen der Stadt Jever, Mettcker-Verlag 1985, Seite 158
private Bildgeber (je nach Kennzeichnung)

Nachsätze
Warum haben wir dieses Thema im Rahmen von Schripnest gewählt? So abwegig das Thema sein mag - es zeigt beispielhaft, welche Veränderungen in jüngster Zeit geschehen sind - unbeachtet von uns. Das tägliche Leben geht weiter, und erst, wenn man z.B. auf älteren Fotos Strukturen entdeckt: "Da war doch 'was?"
Allerdings: Das Entdecken mancher (früheren) Gegebenheiten auf (alten) Fotos ist eine 'Kunst'. Meist wurden Aufnahmen seinerzeit mit anderer Absicht erstellt und können doch dabei andere geschichtliche Aspekte dokumentieren. Darum ist der Erhalt auch von 'unwichtigen' Bildern immer sinnvoll.


Übersichtskarte des Stadtgebietes mit Cleverns und Moorwarfen: Standorte der bekannten Litfaßsäulen. Die Nummern weisen auf die untenstehende Bildergalerie hin.

Hier die bisherige Fotosammlung der erkundeten Standorte. Alle Standorte sind zwar bestätigt, aber die Suche nach Bildern hält noch an. Die Bilder lassen sich mit der rechten Maustaste und 'Grafik anzeigen' vergrößern.

   
1) St.-Annen-Straße, 1987, Parkplatz Drost & Willms (© W. Krüger) 2) Elisabethufer / Einmündung St.-Annenstraße,1941 (© Sammlung Andersen)
3) Schulstraße, Höhe Theater - vor der Beseitigung der Wallhecke (© Sammlung Temmen) 4) Schulstraße/ Mozartstraße
5) Ziegelhofstraße (aus: Friedrich Orth, Die Straßen der Stadt Jever, 1985, Seite 158) 6) Auf der Dreesche, Parkplatz, um 1993
weitere Bilder s.o. (© Stadt Jever)
7) Wangerländische Straße
(© LB 1957)
8) Mühlenstraße, gegenüber der ehemaligen "Destille" (© Fr. Wittenfeld)
9) Mühlenweg / Wilkensche Allee 1974
(© Sammlung Temmen)
10) Mühlenstraße, Höhe Einmündung Augustenstraße 1992 (© B. Onken)
11) Moorwarfen, Gastweg, Höhe Grundschule 1975/76 (© Sammlung Carstens) 12) Anton-Günther-Straße, Ecke P.-W.-Janssen-Weg 1957 (© LB 1957)
13) Anton-Günther-Straße, Ecke Mooshütterweg 14) Anton-Günther-Straße, Ecke Sophienstraße 1993 (© Stadt Jever)
15) Florianstraße, gegenüber Bahnhof
(© W. Krüger)
16) Schlosser-, Ecke Kleine Bahnhofstraße (© G. Volkmar)
Auf der Luftaufnahme von 1957 ist der Standort weiter in die Kleine Bahnhofstraße vorgezogen

17) Schützenhof-, Ecke Cammannstraße 1995 (© W. Krüger)

18) Danziger-, Ecke Kiebitzstraße, Spielplatz
19) Schützenhofstraße, Höhe Schützenhofbusch 1984 (© B. Camm)
(bis nichts besseres da ist!)
20) Schützenhofstraße, Höhe Blumenkohl 1991(© T. Grote)
21) Vor dem Rahrdumer Ortsschild „rechts“ 22) Rahrdumer Straße, zwischen Kiosk Beier und Einmündung Clevernser Schulweg
23) Cleverns, Dorfstraße, Höhe Einmündung Voßland 24) Cleverns, Dorfstraße, Höhe Elektro- Burmann 1963 (© D. Reck)