Marias Rache

Eine Erzählung zum Jahre 1543

Ein Miniaturbuch mit den Maßen 9,4 cm breit und 10,5 cm hoch: die Friesland-Bücherei des Friesenverlages Ad. Heine aus Wilhelmshaven aus dem Jahre 1923, Band 1 mit 90 Seiten folgt hier als Scan (Faksimile). Zum Autor und Verlag siehe am Ende des Abdruckes.

 

Zum Autor August Carl Mahr, der kurze Zeit in Wilhelmshaven unterrichtete und ab 1924 dauerhaft in die USA übersiedelte, habe ich einen Nachruf der Miami Universität gefunden, der hier maschinell übersetzt wiedergegeben ist:

AUGUST CARL MAHR
(1886-1970)

DWIGHT L. SMITH
Institut für Geschichte, Miami University, Oxford, Ohio 45056

August Carl Mahr, emeritierter Professor für deutsche Sprache und Literatur am The Ohio State University, starb am 21. Januar 1970 in Sandusky, Ohio, nach längerer Krankheit. 1886 in Frankfurt am Main geboren, besuchte er das Lessing-Gymnasium Frankfurt und studierte anschließend an der University of Caen, Frankreich, der University of London und der Universität Frankfurt. 1911 wurde ihm der Doktortitel der Philosophie der Universität Heidelberg verliehen; weitere Arbeiten im Folgejahr an der Universität Freiburg qualifizierten ihn für das Lehramt an Gymnasien.

Dr. Mahr widmete sein Leben und sein beachtliches Talent dem Unterricht und der Wissenschaft. Er begann seine lange Laufbahn als Dozent für Deutsch an der Sheffield Scientific School der Yale University im Jahr 1912. Von 1921 bis 1923 unterrichtete er Englisch, Deutsch und Geschichte der Kunst an der Bergschule Hochwaldhausen in seiner Heimat. In die Vereinigten Staaten dauerhaft ankommend im Jahr 1924 trat Dr. Mahr der Fakultät der Stanford University als Mitglied der Deutsche Abteilung bei. Er verließ diese Institution 1930 als außerordentlicher Professor, um eine Professur für deutsche Sprache und Literatur an der Ohio State University anzunehmen. Sein Ruhestand aus dem Klassenzimmer kam 1956.

Im Ersten Weltkrieg diente Dr. Mahr in der deutschen Wehrmacht. Im Zweiten Weltkrieg war er Research Analyst in the morale division of the U.S. Strategic Bombing Survey in the European Theatre of Operations.

Dr. Mahr bekleidete die Leitung des Kulturamtes der Stadt Rüstringen, Deutschland, von 1918 bis 1921. Gleichzeitig war er Chefredakteur der Monatszeitschrift 'Die Tide'.

Eine lange und angesehene Lehrtätigkeit wurde durch produktives Stipendium ergänzt und deckte die vielfältigen Interessen von Dr. Mahr ab. Er war Autor zahlreicher Artikel, Gedichte und Bücher in deutscher und englischer Sprache. Autor der 'Dramatische Situationsbilder und Bildtypen' (1926); 'Agnes, Traverspiel von Ludwig Braunfels' (1928); 'Origin Greek Tragik Form' (1938); 'Relations Of Passion Plays To St. Ephrem The Syrian' (1942); und 'The Cyprus Passion Cycle' (1947) zeugen von seinem großen Interesse an der Geschichte des Dramas und des Theaters. Nach 1947 konzentrierte er seine beträchtlichen sprachlichen Talente und Fähigkeiten auf die frühen amerikanisch-mährische Missionstätigkeit bei den Indianern. In speziellen Forschungsaufträgen mit der staatlichen historischen Gesellschaft in Ohio und in Zusammenarbeit mit mährischen Behörden, transkribierte und übersetzte Dr. Mahr bedeutende Abschnitte ansonsten schwieriger mährischer Missionsmanuskripte vom Hauptsitz des Kirchenarchivs in Bethlehem, Pennsylvania. Er förderte die Nützlichkeit dieser Übersetzungen durch akribische Bearbeitung, wodurch viel von ihrer Bedeutung gerettet und der Dunkelheit entzogen wurde. Diese Bemühungen führten nicht nur zu monographischen und Artikelveröffentlichungen, sondern auch in noch unveröffentlichten Produkten. Er hat wertvolle Dienste zu den archäologischen Untersuchungen und dem Restaurierungsprojekt der ursprünglichen Schoenbrunn Village geleistet, gegründet 1772 von Rev. David Zeisbarger in der Nähe von New Philadelphia, Ohio.

Dr. Mahr erntete großen Respekt für seine Studien über indianische Sprachen und wurde als eine eigene Autorität anerkannt. Mit einer kleinen Gruppe von Gelehrten anderer Disziplinen war er dabei einer der Gründer der Ohio Valley Historic Indian Conference. Es war seine feste Überzeugung, dass über Daten und Interpretationen über die Ureinwohner der Neuen Welt sich Linguisten, Anthropologen, Historiker, Archäologen und andere austauschen sollten. Breite Akzeptanz der Organisation spiegelte sich in der Einrichtung einer gelehrten Zeitschrift, 'Ethnohistory', und die Erweiterung der Organisation zur American Indian Ethnohistoric Conference, mit einer weltweiten Mitgliedschaft.

Dr. Mahrs geschäftige Karriere umfasste die berufliche Teilnahme an der Mediaeval Academie von America, der Modern Language Association of America und dem American Council of College Studium in der Schweiz und als Korrespondent der Society for the History of the German in Maryland. Die Ohio Historical Society verlieh ihm die Auszeichnung eines Ehrentitels lebenslanger Mitgliedschaft. Er wurde auch in die Catholic Commission on Intellectual and Cultural Affairs, Washington, D.C. gewählt.

Dr. Mahr trat 1942 der Ohio Academy of Science bei und wurde im selben Jahr zum Fellow gewählt, was darauf hinweist, wie gut sein beruflicher Ruf etabliert war. Er war ein Gründungsmitglied der Abteilung für Anthropologie und Soziologie der Akademie und diente als Vizepräsident im Jahr 1954. Die Mitglieder mögen sich daran erinnern, dass seine Witwe, Elizabeth Transeau Mahr, die Schwiegertochter eines frühen prominenten Mitglieds der Akademie ist.

Dr. Mahr wird Generationen von Studenten als freundlicher und anregender Lehrer in Erinnerung bleiben. Sie hegten eine herzliche Zuneigung zu ihm als Person und empfanden tiefen Respekt vor seiner Gelehrsamkeit. Bei Gelegenheit, Studenten erwiesen ihm die ungewöhnliche Ehre, ihn zu bitten, eine Vorlesung zu wiederholen, die sie gerade gehört hatten. Seine echte menschliche Anteilnahme und seine Wärme und Aufrichtigkeit waren ansteckend. Die, die privilegiert waren ihn zu kennen, sei es als intimer Freund oder flüchtiger Bekannter, schätzen Erinnerungen an diesen engagierten Mann.

THE OHIO JOURNAL OF SCIENCE 70(4): 245, Juli 1970.

(Fundort: https://core.ac.uk/download/76295041.pdf)

Kelleys Island, Erie County, Ohio, USA
https://de.findagrave.com

Die angegebenen Veröffentlichungen werden im Netz sowohl antiquarisch wie auch als Neudruck und e-Book angeboten .

Eine der Arbeiten August C. Mahrs zu den Indianern, die ich im Internet gefunden habe, ist
Shawnee Names and Migrations in Kentucky and west Virginia
von 1960,
zu finden unter https://kycarter.com/the_original_peoples/OSU_paper.pdf.

Er wird in der Liste "Artist in California" geführt (www.askart.com).

Im Wilhelmshavener Heimatlexikon wird A. Mahr als Kunst- und Kultursachverständiger der Stadt Rüstringen in den Jahren 1919 bis 1921 geführt. Er erwarb sich in den Jadestädten große Verdienste um das Kulturleben, war Mitarbeiter und vom 1.7.1919 bis 1.6.1921 Schriftleiter der Zeitschrift "Die Tide" im Friesenverlag Ad. Heine. In einem Beitrag über die Persönlichkeitsentwicklung und Schulerziehung setzte er sich 1919 für die Einheitsschule ein. Schrieb und veröffentlichte in der "Tide" Lyrik und die Novelle "Die Hexe". M. verzog Mitte 1921 nach Mitteldeutschland.

Im Wilhelmshavener Tageblatt der Jahre um 1918 und 1919 findet sich Mahrs Name trotz seines Amtes und Redakteur von "Die Tide" nur selten (z.B. WT 1919-09-24, 1919-11-02, 1919-12-13 Anzeige zum Weihnachtsspiel).

Zur Friesland-Bücherei siehe http://www.miniaturbuch.de


November 2022
V. Bleck